Der bayerische Autozulieferer Webasto hat kürzlich einen umfassenden Stellenabbau angekündigt, der erhebliche Auswirkungen auf seine Belegschaft in Deutschland haben wird. Trotz dieser massiven Maßnahme wird ein bestimmter Standort im Südwesten des Landes von den Entlassungen verschont bleiben.
In Wörth am Rhein hat der in Gauting-Stockdorf ansässige Autozulieferer Webasto, der sich derzeit in einer schwierigen Situation befindet, die Entscheidung bekannt gegeben, insgesamt 560 Stellen in Deutschland abzubauen. Mehrere Standorte in Bayern werden von dieser Maßnahme betroffen sein.
Diese Entscheidung wurde in einer Einigung zwischen dem Management des Unternehmens und den Vertretern der Arbeitnehmer getroffen, wie das in Stockdorf, einer Gemeinde vor den Toren Münchens, ansässige Unternehmen in einer offiziellen Mitteilung bekannt gab. Der Abbau der Stellen soll nach Möglichkeit sozial verträglich gestaltet werden, weshalb der Vorstand und der Betriebsrat einen Sozialplan ausgearbeitet haben. Jörg Buchheim, der erst seit wenigen Wochen das Amt des Vorstandsvorsitzenden bekleidet, kommentierte die Situation mit den Worten: „Dies war eine schwere, aber angesichts der Marktentwicklung auch bei Webasto unumgängliche Entscheidung.“
Die Vereinbarung führt dazu, dass an den heimischen Standorten fast jede sechste Stelle wegfällt. Buchheim betonte, dass die geplanten Personalmaßnahmen mit dem größtmöglichen Respekt für die soziale Sicherheit der Mitarbeitenden umgesetzt werden, und zwar im Einklang mit der Unternehmenskultur von Webasto. Um die betroffenen Mitarbeiter während des Übergangs zu unterstützen, wird eine Transfergesellschaft eingerichtet, die ihnen bis zu maximal zwölf Monate lang bei der Suche nach einer neuen Anstellung Hilfe leisten soll. Der gesamte Prozess des Stellenabbaus soll bereits bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein.
Im Fokus des Stellenabbaus stehen insbesondere die Unternehmensverwaltung und die Entwicklungsabteilungen. Gleichzeitig sollen die Produktionskapazitäten an die gesunkene Nachfrage angepasst werden. Die betroffenen Standorte sind Gilching, Hengersberg, Neubrandenburg, Utting sowie die Zentrale in Stockdorf.
Webasto wurde ursprünglich in Esslingen am Neckar, im heutigen Baden-Württemberg, gegründet und verfügt über deutsche Niederlassungen in den Städten Stockdorf, Gilching, Utting, Hengersberg und Augsburg. Darüber hinaus existieren auch Tochtergesellschaften außerhalb des Freistaats Bayern.
Bereits vor etwa einem Jahr kündigte Webasto ähnliche Maßnahmen an, was zu Spekulationen über mögliche Auswirkungen auf den Standort in Wörth am Rhein (Rheinland-Pfalz) führte. In der nahegelegenen Gemeinde Schaidt wird von der Webasto Mechatronics GmbH auf einer Produktionsfläche von 12.000 Quadratmetern Hardware für elektronische Steuergeräte gefertigt. Positiverweise hat das Unternehmen nun bestätigt, dass das Werk in Wörth von den aktuellen Stellenstreichungen nicht betroffen sein wird.
Der bevorstehende Stellenabbau bei Webasto zielt darauf ab, die Effizienz und Produktivität des Unternehmens im Rahmen eines laufenden Restrukturierungsprogramms zu steigern. Laut einer Mitteilung des Unternehmens ist diese Maßnahme notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherheit von Webasto zu gewährleisten. In dieser offiziellen Stellungnahme wird zudem erwähnt, dass neben den bayerischen Standorten Gilching, Hengersberg, Utting und der Zentrale in Stockdorf auch das Werk in Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) von den Entlassungen betroffen ist.
Hintergrundinformationen zu Webasto
- Name: Webasto SE
- Gründung: 1901 in Esslingen, Baden-Württemberg
- Sitz: Gauting-Stockdorf, Bayern
- Branche: Automobilzulieferer
- Mitarbeiterzahl: 16.600 (Stand 2023)
- Umsatz: 4,6 Milliarden Euro (Stand 2023)
Besonders hervorzuheben ist der Standort in der Südpfalz, an dem gegenwärtig 173 Mitarbeiter beschäftigt sind. Diese Zahl hat sich in den letzten Jahren weitgehend stabil gehalten, wie ein Sprecher des Unternehmens gegenüber der Rheinpfalz erklärte. Das Kompetenzzentrum für elektronische Steuerungssysteme, das in diesem Werk angesiedelt ist, spielt innerhalb der Unternehmensgruppe eine strategisch wichtige Rolle, was zur Entscheidung führte, diesen Standort von den Entlassungen auszunehmen.