schlechte Arbeit = Kündigung?

03. September 2024 -

Arbeitsplatzsicherheit ist ein wichtiges Thema für jeden Arbeitnehmer. Niemand möchte seinen Job verlieren, besonders wenn die Befürchtung besteht, dass die Kritik des Chefs zu einer Kündigung führen könnte. Doch wie wahrscheinlich ist es wirklich, dass man entlassen wird, nur weil man gelegentlich kritisiert wird?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns zunächst anschauen, wie eine Kündigung überhaupt zustande kommen kann. Denn die Realität ist, dass es nicht so einfach ist, jemanden zu entlassen, selbst wenn die Leistungen eines Mitarbeiters hinter den Erwartungen zurückbleiben. Bevor ein Unternehmen überhaupt die Möglichkeit hat, einen Mitarbeiter zu kündigen, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine Kündigung wegen schlechter Arbeitsleistung ist, dass diese messbar sein muss. Das bedeutet, dass es konkrete Kriterien geben muss, anhand derer die Leistung eines Mitarbeiters bewertet werden kann. In der Praxis gestaltet sich dies oft schwierig, da die Leistung eines Mitarbeiters von vielen Faktoren abhängt und nicht immer objektiv messbar ist.

Es wird zwischen zwei Arten von schlechter Arbeitsleistung unterschieden: personenbedingte und verhaltensbedingte Schlechtleistung. Die personenbedingte Schlechtleistung liegt vor, wenn ein Mitarbeiter nicht über die erforderlichen körperlichen, geistigen oder charakterlichen Fähigkeiten verfügt, um seine Arbeit ordnungsgemäß auszuführen. Die verhaltensbedingte Schlechtleistung hingegen tritt auf, wenn ein Mitarbeiter sein volles Potenzial nicht ausschöpft, obwohl er dazu in der Lage wäre.

Bevor ein Unternehmen einen Mitarbeiter wegen schlechter Leistung kündigt, sollten alternative Maßnahmen in Betracht gezogen werden. Möglicherweise kann der Mitarbeiter auf einen anderen Arbeitsplatz versetzt werden, wo seine Fähigkeiten besser zur Geltung kommen. Auch eine Reduzierung des Gehalts oder eine gezielte Weiterbildung können dazu beitragen, die Leistung zu verbessern.

In der Praxis zeigt sich jedoch oft, dass das eigentliche Problem nicht beim Mitarbeiter, sondern bei der Führungskraft liegt. Möglicherweise hat der Chef dem Mitarbeiter nicht die notwendigen Ressourcen zur Verfügung gestellt oder die Teamarbeit nicht ausreichend koordiniert. In solchen Fällen liegt das Problem nicht beim Mitarbeiter, sondern bei der Führungskraft, die es versäumt hat, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit der Mitarbeiter sein volles Potenzial entfalten kann.

Arbeitnehmer sollten sich also nicht zu früh Sorgen machen, dass sie wegen schlechter Leistungen entlassen werden. Es ist wichtig, genau zu verstehen, welche Erwartungen an einen gestellt werden und sich darum zu bemühen, diesen gerecht zu werden. Wenn man sich an die Arbeitsabläufe und Prozesse hält und Eigeninitiative zeigt, kann einem normalerweise nichts vorgeworfen werden.

Sollte es dennoch zu einer Kündigung kommen, ist es ratsam, in den Dialog zu treten und nach einer einvernehmlichen Lösung zu suchen. Oft enden Kündigungsverfahren mit einer Abfindung oder der Rücknahme der Kündigung. Dies zeigt, dass es für Arbeitgeber oft nicht so einfach ist, jemanden zu entlassen, selbst wenn die Leistungen nicht den Erwartungen entsprechen.

Insgesamt ist es also unwahrscheinlich, dass man allein aufgrund von Kritik des Chefs entlassen wird. Vielmehr sollte man sich darauf konzentrieren, seine Leistungen zu verbessern und einen konstruktiven Dialog mit dem Vorgesetzten zu führen. Nur so kann man sicherstellen, dass man langfristig einen sicheren Arbeitsplatz hat und beruhigt seiner Arbeit nachgehen kann.