Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung Prof. Dr. Claudia Schmidtke appelliert eindringlich an die Kommunen, das digitale Nachverfolgungsprogramm SORMAS in ihren Gesundheitsämtern einzuführen, um die Kontaktnachverfolgung von Covid-19 Fällen in den Gesundheitsämtern schnell und effizient zu gestalten und damit Infektionsketten systematisch zu unterbrechen.
Aus der Pressemitteilung des BMG vom 15.01.2021 ergibt sich:
Das vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) federführend entwickelte SORMAS kann Gesundheitsämter erheblich entlasten. Notwendige Arbeitsschritte der Gesundheitsämter zum Fall- und Kontaktpersonenmanagement sind bereits im System definiert, zum Teil digitalisiert und automatisiert. SORMAS erspart damit zahlreiche Schriftwechsel, Telefonate und redundante Dokumentationen und kann als zentrales Instrument dazu beitragen, die Coronavirus-Pandemie schneller einzudämmen. Die Bundesregierung und die Länder haben daher bereits im November 2020 zur flächendeckenden Einführung von SORMAS in den Gesundheitsämtern aufgerufen.
„Mein Eindruck ist jedoch, dass die bisherige Umsetzung nur schleppend verläuft“, so die Patientenbeauftragte weiter: „Jetzt sind die Kommunen gefordert, dieses Angebot auch tatsächlich anzunehmen und SORMAS endlich flächendeckend einzusetzen. Das wäre ein wichtiger Schritt, um zu einer effektiven Nachverfolgung und Eindämmung der Fälle zurückkehren zu können. Jetzt ist nicht die Zeit, aus parteipolitischen Erwägungen auf sinnvolle und effektive Instrumente zu verzichten. Die Bewältigung der Pandemie kann nur gelingen, wenn wir alle an einem Strang ziehen.“
Die Umstellung auf SORMAS wurde vom HZI mittlerweile auf ein Plug-and-Play-fähiges Niveau gehoben, so dass bei einer Übernahme des Programms kaum Aufwand anfällt und die Einsatzbereitschaft inklusive Schulung innerhalb von 48 Stunden erfolgen kann. Durch die Förderung des Bundesministeriums für Gesundheit steht SORMAS als einheitliche digitale Lösung allen Gesundheitsämtern kostenfrei zur Verfügung und ermöglicht die dringend notwendige flächendeckende digitale Vernetzung aller relevanten Akteure – von den zuständigen Gesundheitsämtern über die Landesbehörden bis hin zum Robert Koch-Institut.