In NRW werden bei der Firma Oventrop GmbH & Co. KG in Bigge-Olsberg und Brilon erneut Kündigungen ausgesprochen.
Angst um die Zukunft, Tränen und vor allem finanzielle Sorgen – besonders wenn kleine Kinder und abzubezahlende Häuser im Spiel sind. Derzeit sind in der Verwaltung und Montage der Firma Oventrop GmbH & Co. KG in Bigge-Olsberg und Brilon (NRW) etwa 30 bis 40 Kündigungen geplant. Im vergangenen Jahr sollten bereits rund 175 Mitarbeiter entlassen werden, und weitere 20 erhielten im Dezember ihre Entlassungspapiere. Nun steht eine weitere Entlassungswelle bevor. Für viele Mitarbeiter ist dies ein harter Schlag, da ihre Leben sich innerhalb weniger Minuten komplett ändern.
Viele stehen nun vor der Frage, wie sie ihre Miete, die Hausabzahlung, teure Klassenfahrten, Kindergartenbeiträge, gestiegene Lebenshaltungs- und Energiekosten sowie Auto-Reparaturen bezahlen sollen.
Viele Arbeitnehmer wurden nach mehreren Jahrzehnten gekündigt.
Der betroffene Familienvater wurde nach fast 20 Jahren einfach entlassen. Vielen Arbeitnehmern wurde zuvor ein Aufhebungsvertrag angeboten, mit der Option, darüber nachzudenken oder zu verhandeln. Viele Arbeitnehmer bestreiten die betriebsbedingten Gründe für die Kündigung.
Viele langjährige Mitarbeiter von Oventrop sind enttäuscht von dem Mangel an Respekt und Dankbarkeit nach vielen Jahren im Unternehmen. Sie fühlen sich wie eine austauschbare Nummer und stehen nun vor großen Problemen, da nun die Suche nach einer neuen Stelle oder Umschulungen anstehen. Die plötzliche Kündigung führt zu unerwarteten Alltagsproblemen und stellt die Mitarbeiter vor große Herausforderungen in der schweren wirtschaftlichen Lage.
Der Betriebsrat und die IG Metall erheben schwere Anschuldigungen nach den erneuten Kündigungen. Langjährige leitende Angestellte wurden kaltgestellt und durch neue Führungskräfte ersetzt. Außerdem wird die fehlende Sachkunde der neuen Führungskräfte von Oventrop kritisiert und von Chaos gesprochen. Es fehlt an Transparenz und klaren Beweisen für den Erhalt der Standorte und Arbeitsplätze in Olsberg und Brilon.
Der Arbeitgeber beruhigt die Situation und betont, dass die Firma Oventrop trotz der finanziellen Auswirkungen der Baukrise nicht in Gefahr sei. Die Präsenz im Sauerland sei wichtig für das Familienunternehmen und die Umsetzung der Fabrik der Zukunft.
Allerdings könne die Firma aufgrund der aktuellen konjunkturellen Lage keine Beschäftigungsgarantie geben. Der Stellenabbau werde in Phasen erfolgen, wie es die strukturellen Projekte erfordern. Oventrop befindet sich in einem Transformationsprozess, über den die Mitarbeiter und die Öffentlichkeit umfassend informiert wurden.
Im September 2023 informierte die Geschäftsführung von Oventrop über den geplanten Stellenabbau. Die Restrukturierung der Fertigungsverfahren sei notwendig, um kostengünstiger zu produzieren. Die Werkstattfertigung entspreche nicht mehr dem Industriestandard, daher sei die Segmentfertigung erforderlich. Durch Verlagerung von Arbeitsplätzen nach Polen sollen jährlich 10 Millionen Euro eingespart werden.
Das Unternehmen entwickelt eine langfristige Strategie, um wirtschaftlich gesund und wettbewerbsfähig zu bleiben. Ziel ist es, die aktuelle konjunkturelle Krise zu überwinden und langfristige Arbeitsplätze zu sichern.