Mit einem am 28.06.2021 unterzeichneten Memorandum of Understanding vereinbaren die Urban Air Mobility-Modellstädte und -Regionen Aachen, Hamburg, Ingolstadt und Nordhessen noch enger mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur zusammenzuarbeiten, um die innovative Drohnentechnologie in die Praxis zu bringen.
Aus der Pressemitteilung des BMWi vom 29.06.2021 ergibt sich:
Drohnen transportieren schnell und effizient lebenswichtiges medizinisches Equipment und Laborproben. Sie versorgen schwer erreichbare und ländliche Regionen. Sie unterstützen bei Rettungseinsätzen und vereinfachen die Inspektion von Infrastrukturen. In der Logistik verkürzen sie die Transportdauer und schaffen neue Angebote für Zubringer und auf der letzten Meile.
Im Rahmen des Innovationsnetzwerks sollen grundlegende Fragen gelöst werden. Das Ziel: Deutschland zum Urban Air Mobility-Leitmarkt zu machen, etwa durch:
- Infrastruktur Auf- und Umbau: Das Netzwerk will technische und rechtliche Lösungen, etwa für Vertiports oder die Lade- und Kommunikationsinfrastruktur, entwickeln. Diese können Städten und Kommunen als Blaupausen beim Aufbau der Infrastruktur helfen.
• Luftraumintegration: Das Netzwerk will Reallabore und Testfelder für die Einrichtung von U-Spaces schaffen.
• Best-Practice-Beispiele: Das Netzwerk will gemeinsame Drohnen- und Flugtaxi-Projekte schaffen, die etwa Kommunen und Rettungsdiensten neue Impulse und Erkenntnisse zu deren Einsatzmöglichkeiten liefern.
• Das Innovationsnetzwerk wird in eigenen Konferenzen, Workshops und Netzwerk-Veranstaltungen die Drohnen-Community, Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung zusammenbringen. Das Ziel ist, sich auszutauschen, voneinander zu lernen und die Erkenntnisse dann in der Praxis umzusetzen.
• Gesellschaftliche Akzeptanz: Die Bürgerinnen und Bürger sollen über die Entwicklungen der Urban Air Mobility noch besser aufgeklärt, informiert und mitgenommen werden, etwa durch Dialogveranstaltungen und Best Practices.
Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Andreas Scheuer: „Heute starten wir ein neues Innovationsnetzwerk für den Einsatz von Drohnen in Deutschland. Aachen, Ingolstadt, Hamburg und Nordhessen sind Vorreiterregionen für die neue Luftmobilität. In Zukunft arbeiten wir noch enger zusammen, um Drohneninnovationen in die Praxis zu bringen. Das Know-How ‚Made in Germany‘ ist da. Das wollen wir noch stärker nutzen. Dafür bringen wir alle zusammen: Drohnen-Community, Start-Ups, Forschung, Städte und Kommunen. Das Ziel: Deutschland zum Leitmarkt für Drohneninnovationen machen. Dabei nehmen wir auch die Bürgerinnen und Bürger mit und zeigen ihnen, wie Drohnen das Leben vereinfach können.“
UAM-Initiative der Europäischen Kommission
Im Rahmen der UAM-Initiative for Cities & Communities („UIC²“) der EU-Kommission haben sich 43 europäische Städte und Regionen bereit erklärt, die Entwicklung innovativer Luftmobilitätskonzepte voranzutreiben und zu erproben. Aus Deutschland sind Ingolstadt, Aachen, Hamburg und die Region Nordhessen/Bad Hersfeld an der Initiative beteiligt. Im Juni 2018 unterzeichnete das BMVI erste Absichtserklärungen für Urban Air Mobility mit Aachen und Ingolstadt.
Zur Unterstützung der Forschung, Entwicklung und Erprobung innovativer Technologien, Anwendungen und Luftmobilitätskonzepte im Bereich der unbemannten Luftfahrt und Flugtaxis hat das BMVI 2019 einen Ideen- und Förderaufruf gestartet mit einem Volumen von 29 Millionen Euro gestartet. 160 Projektskizzen sind im Rahmen des Ideen- und Förderaufrufs eingegangen – viele davon mit Bezug zu den UAM-Modellregionen und -städten.
Die im März 2021 veröffentlichte Förderrichtlinie „Innovative Luftmobilität“ setzt den Ideen- und Förderaufruf des BMVI von 2019 konsequent fort. Dafür stehen von 2021 bis 2023 rund 11 Millionen Euro zur Verfügung.
Weitere Information
Memorandum of Understanding (PDF, 614 KB)