Beschäftigte in der Kindertagesbetreuung sind laut einer Auswertung von AOK-Versichertendaten vom Frühjahr 2021 im Zeitraum von März bis Oktober vergangenen Jahres von allen Berufsgruppen am häufigsten aufgrund einer Erkrankung oder des Verdachts einer Erkrankung an Covid-19 krankgeschrieben worden.
Aus hib – heute im bundestag Nr. 933 vom 02.08.2021 ergibt sich:
Dies berichtet die Bundesregierung in ihrer Antwort (BT-Drs. 19/31692 – PDF, 258 KB) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (BT-Drs. 19/31126 – PDF, 206 KB).
Wie sie darin ferner ausführt, untersucht das „Icke-Projekt (Internationale Corona-Kita-Erhebung)“ – ein Kooperationsprojekt zwischen der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie, Immunologie und Intensivmedizin Berlin und dem Internationalen Zentrum für Professionalisierung der Elementarpädagogik der Universität Graz – die Verbreitung und Auswirkungen der Covid-19-Infektionen in Kitas, Krippen und Kindergärten in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Insgesamt nahmen den Angaben zufolge 3.619 Leitungen von Kindertageseinrichtungen beziehungsweise Krippen und Kindergärten an der Erhebung von August 2020 bis Januar 2021 teil. In 50 Prozent der an der Studie teilnehmenden Einrichtungen sei im abgefragten Zeitraum mindestens eine nachweisliche Covid-19-Infektion aufgetreten, heißt es in der Antwort weiter.
Danach geben zudem die Meldedaten, die gemäß Infektionsschutzgesetz an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt werden, sowie einige Studien Hinweise zum Sars-CoV-2-Infektionsgeschehen beziehungsweise Infektionsrisiko. So habe in einer rheinland-pfälzischen Studie festgestellt werden können, dass es bei Lehrpersonal beziehungsweise Erziehenden zu signifikant mehr Sekundärfällen kommt als bei Schülern.
Die Auswertung der Meldedaten zeige, dass ein Anstieg der Inzidenz vor der zweiten Welle zuerst bei den jüngeren Erwachsenen und erst danach in den Altersgruppen der Kinder zu verzeichnen war. Bei Kita-Ausbrüchen seien bis einschließlich der zweiten Pandemie-Welle Infektionen bei Erwachsenen in der Mehrzahl gewesen. Mit Auftreten der Alpha-Variante und dem Beginn der dritten Welle habe beobachtet werden können, dass sich das Infektionsgeschehen im Vergleich zur zweiten Welle in jüngere Altersgruppen verlagerte.
Der Gipfel an Ausbruchszahlen war der Antwort zufolge sowohl bei Kitas als auch bei Schulen in etwa der 10. Kalenderwoche 2021 erreicht. Damit habe auch die Zahl der übermittelten Kita-Ausbrüche in der dritten Welle diejenigen der Schulen übertroffen, während es in der zweiten Welle noch umgekehrt gewesen sei. Auffällig sei zudem gewesen, „dass die Gesundheitsämter vereinzelt sehr große Ausbrüche übermittelten, wie sie in diesem Ausmaß vorher nicht beobachtet worden waren“.