Jahresurlaub

Der Jahresurlaub ist die Anzahl von Tagen, die ein Arbeitnehmer in einem Kalenderjahr höchstens als Urlaub nehmen kann.

Allgemeines

Erfolgt im Jahresurlaub die Weiterbezahlung der Arbeitsentgelte, geht dieser Wert indirekt in die Arbeitskosten ein. Da landesspezifische Tarifverträge oder Gesetze unterschiedlich sind, ergeben sich Standortvorteile durch einen geringen Wert für die Jahresurlaubstage. Hierbei muss unterschieden werden zwischen Mindesturlaubstagen (nach gesetzlichen Regelungen) und den realen meist tariflich festgelegten Urlaubstagen. Weiterhin muss berücksichtigt werden, dass manche Arbeitnehmer durch Krankheit und Sonderurlaub über den eigentlichen Erholungsurlaub hinaus fehlen, während andere nicht alle Urlaubstage nutzen. So nahmen Deutsche 2006 durchschnittlich nur 26 Tage Urlaub, obwohl ihnen durchschnittlich 28 Tage zustanden.

Deutschland

Bezogen auf eine 6-Tage-Woche steht jedem Arbeitnehmer ein Urlaub von mindestens 24 Werktagen zu. Umgerechnet auf eine 5-Tage-Woche steht jedem Arbeitnehmer ein Urlaub von mindestens 20 Werktagen zu (§ 3 BUrlG). Der volle Urlaubsanspruch entsteht nach sechsmonatigem Bestehen des Arbeitsverhältnisses (§ 4 BUrlG). Damit hat ein Arbeitnehmer, der z. B. im April seine Arbeit aufnimmt, ab 1. Oktober einen Urlaubsanspruch von mindestens 20 Werktagen für das laufende Kalenderjahr (5-Tage-Woche).

Europa

Nachfolgend die tariflich vereinbarten bzw. gesetzlich festgelegten Jahresurlaubstage einiger europäischer Länder:

  • 36 Tage: Schweden
  • 30 Tage: Dänemark
  • 28 Tage: Niederlande, Tschechien, Finnland, Frankreich, Norwegen
  • 26 Tage: Polen
  • 25 Tage: Österreich
  • 24 Tage: Deutschland, Vereinigtes Königreich, Portugal, Rumänien, Griechenland
  • 22 Tage: Bulgarien
  • 21 Tage: Slowakei
  • 20 Tage: Slowenien, Zypern
  • 14 Tage: Türkei, ab 5 Jahren Anstellungsdauer 21 Tage

Da meist nur größere Unternehmen einen Tarifvertrag haben bzw. anerkennen, gelten die genannten Werte eher für diese, und im Mittelstand bzw. bei kleinen Unternehmen fallen die Werte typischerweise geringer aus.