Stellenabbau beim RBB

06. April 2025 -

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hat nun konkrete Schritte zur Umsetzung seines geplanten historischen Stellenabbaus angekündigt, wobei Hunderte von Arbeitsplätzen und Teile des Programms vor der Schließung stehen könnten. Nach Angaben der Berliner Zeitung fanden bereits am Donnerstag vertrauliche Gespräche mit einzelnen Mitarbeitern in allen Abteilungen des RBB statt, die von den beschlossenen Kürzungen direkt betroffen sein werden. Im Laufe des Nachmittags informierten die Abteilungsleiter ihre Teams über die bevorstehenden Einsparmaßnahmen. Am darauffolgenden Freitag wurde dann die gesamte Belegschaft über die geplanten Schritte in Kenntnis gesetzt. Der RBB plant dabei insgesamt 150 Maßnahmen zur finanziellen Gesundung des Unternehmens.

Bereits Ende Januar hatte die Intendantin Ulrike Demmer darauf hingewiesen, dass der RBB bis spätestens zum 1. Januar 2026 einen Betrag von rund 22 Millionen Euro einsparen müsse, was etwa zehn Prozent des gesamten Haushalts entspricht. Demmer betonte: „Einen solchen Personalabbau hat es beim RBB noch nie gegeben.“

In Bezug auf den Stellenabbau stehen nun Hunderte von Arbeitsplätzen auf der Kippe. Laut aktuellen Informationen betreffen die geplanten Kürzungen sämtliche vier „Contentboxen“, in die der RBB sein Programm kategorisiert: Gesellschaft, Kultur, Sport und Information. Darüber hinaus werden auch Positionen in der Verwaltung sowie in den Führungsetagen des Senders zur Disposition stehen.

Die exakte Zahl der betroffenen Mitarbeiter ist derzeit noch unklar. Ende Januar hatte Demmer von 254 „vollzeitäquivalenten Stellen“ gesprochen, die gestrichen werden müssten. Allerdings könnte die tatsächliche Anzahl der abzubauenden Stellen beträchtlich höher liegen, da beispielsweise mehrere Teilzeitstellen zusammengerechnet eine Vollzeitstelle ergeben können.

In einer Versammlung für die Belegschaft am Freitag gab der RBB allen Mitarbeitern konkrete Informationen über die geplanten Konsolidierungsmaßnahmen. Für den ersten Schritt sollen freiwillige Mitarbeiter gewonnen werden, die den Sender gegen eine Abfindung oder in Form einer vorzeitigen Pensionierung verlassen. Je nach Teilnahme an diesem Angebot könnten die Einsparungen eventuell milder ausfallen, wie es in den Informationen heißt. Den Berichten zufolge zielen die Maßnahmen darauf ab, etwa 70 Prozent der festangestellten Mitarbeiter zu betreffen. Die verbleibenden 30 Prozent setzen sich zu gleichen Teilen aus sogenannten Fest-Freien und freien Mitarbeitern zusammen.