Fortschritte in Energie- und Klimapolitik: 8. Monitoring-Bericht zur Energiewende beschlossen

03. Februar 2021 -

Das Bundeskabinett hat am 03.02.2021 den 8. Monitoring-Bericht zur Energiewende beschlossen.

Aus der Pressemitteilung des BMWi vom 03.02.2021 ergibt sich:

Der Bericht stellt den Stand der Umsetzung der Energiewende in den Berichtsjahren 2018 und 2019 dar und ist Teil des im Jahr 2011 gestarteten Monitoring-Prozesses „Die Energie der Zukunft“.

Dabei zeigt der Bericht: Die Energiewende kommt in vielen Handlungsfeldern deutlich voran und liegt insgesamt auf Erfolgskurs. Die erneuerbaren Energien tragen immer stärker zur Stromversorgung in Deutschland bei. So lag der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch 2019 bei 42 Prozent und 2020 bereits bei ca. 46 Prozent. Auch die Treibhausgas-Emissionen konnten 2019 weiter gesenkt werden. Obgleich noch keine endgültigen 2020-er Zahlen vorliegen, setzt sich dieser positive Trend von 2019 nach ersten Abschätzungen auch 2020 fort. Die Stromerzeugung aus Kohle sinkt erneut deutlich und damit auch die energiebedingten CO2-Emissionen. Das Klimaziel 2020, bei dem noch vor wenigen Jahren eine Lücke von 5 bis 8 Prozentpunkten prognostiziert wurde, wird nun voraussichtlich mit einer Minderung der Treibhausgasemissionen von mehr als 40 Prozent gegenüber 1990 sogar übertroffen. Selbst unter Berücksichtigung von Effekten der Corona-Pandemie geht der Erfolgskurs der Energiewende auch 2020 weiter. Weitere Anstrengungen bedarf es hingegen im Bereich Energieverbrauch und Effizienz, insbesondere im Verkehrssektor. Die Energiewende hat zudem ein hohes Potenzial mit Wachstums- und Beschäftigungseffekten positive Wachstumsimpulse für die wirtschaftliche Entwicklung zu setzen.

Die zentralen Ergebnisse des Berichts im Überblick:

  • Die Bedeutung der erneuerbaren Energien (EE) bei der Stromversorgung nimmt weiter zu. Das 2020-Ziel von mindestens 35 Prozent EE-Anteil am Bruttostromverbrauch ist im Jahr 2019 mit 42 Prozent bereits deutlich übererfüllt.
  • Der Energieverbrauch in Deutschland fiel 2019 auf den niedrigsten Stand seit Anfang der 1970er Jahre. Trotz Fortschritten bleibt es eine Herausforderung, die ambitionierten Ziele bei Verbrauch und Effizienz so schnell wie möglich zu erreichen.
  • Der Energieverbrauch im Verkehr in Deutschland ist entgegen der Zielsetzung im Jahr 2019 gegenüber dem Vorjahr und dem Referenzjahr (2005) angestiegen. Es sind somit erhebliche weitere Anstrengungen erforderlich, um so schnell wie möglich eine Trendumkehr einzuleiten.
  • Die Treibhausgasemissionen sind im Jahr 2019 um 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und um 35,1 Prozent gegenüber dem Referenzjahr (1990) gesunken.
  • Deutschlands Stromversorgung ist auch vor dem Hintergrund des Ausstiegs aus der Kernenergie und der Kohleverstromung sicher. Die Energienachfrage in Deutschland ist jederzeit gedeckt, sodass ein auch im internationalen Vergleich hohes Maß an Versorgungssicherheit gewährleistet ist.
  • Die Energiewende ist eine Modernisierungsstrategie, die umfangreiche Investitionen am Wirtschaftsstandort Deutschland auslöst. Sie leistet somit auch einen Beitrag zur wirtschaftlichen Erholung nach den Belastungen durch die Covid-19-Pandemie.

Das Monitoring der Energiewende im Rahmen des Prozesses wird durch eine unabhängige Expertenkommission wissenschaftlich begleitet.

Die Bundesregierung kommt mit dem 8. Monitoring-Bericht zugleich ihren gesetzlichen Berichtspflichten nach Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) und dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nach. Der Bericht wird dem Deutschen Bundestag und dem Bundesrat zugeleitet und veröffentlicht.

Weitere Informationen

Achter Monitoring-Bericht „Energie der Zukunft“ (PDF, 9 MB)

Stellungnahme der Expertenkommission (PDF, 6 MB)